24.3.2022

„Hoffnung für ein verlorenes Paradies“ – ein Vortrag zur Arbeit der Augustiner im Kongo

Am 18. März 2022, dem Vorabend des Josephsfestes, sprachen Br. Peter Reinl und Br. Marcel Holzheimer OSA, in Maria Eich zur Arbeit der Augustiner im Kongo.

Einer der ehemaligen Erzäbte von Sankt Ottilien habe einmal gesagt, sie, die Missions­bene­dik­tiner, könnten in alle Länder, nur nicht nach Nordkorea und in den Kongo, so begann Br. Peter den Abend – nun, genau dort, im Kongo, sind die deutschen Augustiner seit mehr als 60 Jahren aktiv, lange Jahrzehnte unmittelbar vor Ort und nun weitgehend durch die Unterstützung der einheimischen Mitbrüder. Über deren Tätigkeit und die Unterstützung aus Deutschland berichteten Br. Peter und Br. Marcel, die Mitbrüder, die von Würzburg aus die Arbeit des Augustinus-Missionswerk im Kongo koordinieren.

Der Kongo, so Br. Peter, habe eigentlich alles, was es für eine solide Versorgung der Menschen brauche: Wasser, ein fruchtbares Klima und reiche Rohstoffvorkommen; das Problem sei, dass dies alles nur einer kleinen Clique zugutekomme – durchaus im guten Einvernehmen mit westlichen Industrievertretern. In dieser schwierigen Situation versuchen die Augustiner der Bevölkerung durch ihre Seelsorge Hoffnung zu geben und die Lebensbedingungen durch Gesundheits- und Entwicklungsprojekte zu verbessern.

Br. Marcel stellte die AIDS-Stationen vor, die es seit 13 Jahren gibt und die nun an vier Orten im Kongo bestehen. Erste Tätigkeitsschwerpunkt ist die Aufklärung: vor Ort, aber auch durch Hausbesuche der Helfer. Dabei geht es auch darum zu verhindern, dass die HIV-Positiven völlig aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, indem aufgeklärt wird, wo Gefahr einer Ansteckung besteht und wo gerade nicht. Selbsthilfegruppen sorgen für gegenseitige Unterstützung.

Ein großes Problem ist, dass der Umgang mit den reichen Ressourcen nicht nachhaltig ist. So werde oft mit Hilfe von Pflanzenschutzmitteln „gefischt“ – kurzfristig effektiv, langfristig aber verheerend. Ähnliches gelte für die „Honigjagd“: In vielen Ländern Afrikas bringt man die Bienenvölker um, um den Honig zu ernten. Hier setzt ein anderes Projekt an, das Br. Peter vorstellte: In einem Bienenprojekt im ländlichen Raum im Nordosten des Kongo sollen 1500 Imker ausgebildet werden, zwei Drittel davon Frauen, da diese das Einkommen zu 100 % in die eigenen Familien zurückspielen, während Männer oft in Statussymbole „investieren“; Honig sei ein begehrtes und knappes Gut, mit dem es möglich ist, Ärzte oder Lehrer zu bezahlen und so den ländlichen Raum zu stärken. Die ersten Ausbildungen sind mittlerweile abgeschlossen, nun wird das Projekt ausgeweitet.

Ein weiteres Projekt widmet sich der Resozialisierung von ehemaligen Kindersoldaten. Auch wenn diesen der Ausstieg bzw. die Flucht gelingt, sind die Betroffenen zumeist schwer traumatisiert. Durch das Projekt der Augustiner erhalten zwischen 40 und 80 ehemalige Kindersoldaten eine Versorgung, eine sensible Begleitung und eine Schul- oder Berufsausbildung.

Lebendig berichten die beiden Brüder von diesen und weiteren Projekten, die vor Ort von unseren einheimischen Mitbrüdern getragen werden. Diese sind dabei freilich nach wie vor auf organisatorische und finanzielle Unterstützung aus Deutschland angewiesen. Für diese sorgt das Augustinus-Missionswerk der deutschen Augustiner.

Für jede Spende sind die Mitbrüder im Kongo dankbar!

Kontoverbindung: Augustinus Missionswerk
IBAN: DE73 7509 0300 0003 0151 22
BIC: GENODEF1M05

Wer regelmäßig Informationen zu den laufenden und neuen Projekten erhalten möchte: bitte E-Mail an missionswerk@augustiner.de.

Zurück zur Übersicht