23.12.2024

Nachruf auf P. Dr. Gregor (Hans) Hohmann OSA

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Am Morgen des 21. Dezember 2024 verstarb, ruhig einschlafend, in der Kurzzeitpflege des Juliusspitals in Münnerstadt unser lieber Bruder P. Dr. Gregor (Hans) Hohmann OSA.

P. Gregor wurde am 16. Mai 1935 in Berlin geboren. Seine Eltern Margarete und Georg Hohmann gehörten zur noch jungen Pfarrei St. Rita der Augustiner in Reinickendorf. So lernte er schon früh die Augustiner kennen, was ihn dann mit 16 Jahren nach Münnerstadt auf deren Gymnasium führte. Nach seinem Abitur trat er dort am 22. August 1956 ins Noviziat ein. Ein Jahr später legte er, zusammen mit den Brüdern eines großen Kurses, seine Erste Profess ab und begann das Theologiestudium in Würzburg. Hier hatte er am 23. August 1960 seine Feierliche Profess. Nach seinem Studium wurde er am 23. Februar 1963 in der Augustinerkirche in Würzburg zum Priester geweiht. Anschließend wurde er – wie damals üblich – als Präfekt im Studienseminar in Weiden eingesetzt. In den folgenden Jahren hatte P. Gregor ein fast schon unstetes Leben. Im Januar 1965 begann er sein Studium der Ostkirchenkunde am Orientalischen Institut (Russicum) in Rom. Dieses Studium schloss er mit dem Lizenziat ab. Er kam daraufhin wieder zurück nach Würzburg, wo er von 1968 bis 1972 Regens der Klosterschule war. Im Jahr 1972 begann er in Würzburg sein Aufbaustudium im Fach der Ostkirchenkunde, das er, als er 1975 Prior des Klosters in Fribourg (Schweiz) und Generalsekretär der Catholica Unio wurde, dort weiterführte und schließlich mit der Promotion am Orientalischen Institut in Rom 1980 abschloss. Wieder zurück in Würzburg, der Konvent Fribourg wurde 1982 aufgelöst, war er bis 1983 als Leiter von Exerzitienkursen tätig. Nach dem Provinzkapitel 1983 wurde er nach Münnerstadt in das Studienseminar St. Josef versetzt und war dort Prior und Direktor des Seminars. Sein weiterer Weg führte ihn dann 1987 nach Maria Eich, wo er bis 1991 das Amt des Priors bekleidete und zugleich – bis Oktober 1993 – Kurat der Wallfahrtskirche war. Ab November 1993 war er bis zu deren Auflösung im Jahr 2017 Nationalsekretär der Catholica Unio und gleichzeitig geschäftsführender Direktor des Ostkirchlichen Institutes der Augustiner, das 2010 in die Trägerschaft der „Gesellschaft für Ostkirchenkunde mbH“ überging. Eine kurze Zeit war er – von März 1994 bis September 1995 – Pfarrer in St. Bruno im Steinbachtal in Würzburg. Von 1993 bis 1996 gehörte er dem Konvent in Fährbrück an und wurde dann wieder nach Würzburg versetzt. Als dort der Konvent St. Thomas 2008 wieder besetzt wurde, gehörte er diesem bis 2015 an. Im Jahr 2012 wurde P. Gregor der „Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis“ durch die Abtei Niederalteich verliehen. Nach dem Provinzkapitel 2015 war er bis 2023 Prior im Konvent St. Michael in Münnerstadt, wo er sich in der Einrichtung des „Betreuten Wohnens“ auch in die Hausgemeinschaft aktiv einbrachte. Beim letzten Provinzkapitel 2023 übernahm er die Aufgabe des Prokurators des Konventes St. Michael, die er bis zuletzt innehatte.

Seit seinem Studium am Orientalischen Institut in Rom war P. Gregor den Ostkirchen verbunden und setzte die Tradition fort, die mit P. Hermenegild Biedermann (Ostkirchliches Institut) und P. Alfons Maria Mitnacht (Catholica Unio) begonnen hatte. Oft war er nicht nur in Russland mit Reisegruppen unterwegs und setzte viel daran, dass Menschen Kenntnis, Wissen und Leidenschaft für die Sache der Unierten Ostkirchen – auch und vor allem in der Liturgie – entwickelten. P. Gregor wurde 1979 zum Archimandrit geweiht und feierte die „Göttliche Liturgie“ gerne und mit Eifer.

Seit dem Tod seiner Schwester, mit der er eng verbunden war, vor wenigen Monaten wurde Gregor, der schon längere Zeit auf Dialyse angewiesen war, zusehends schwächer. Nachdem er vor wenigen Wochen gestürzt war und sich die Hüfte gebrochen hatte, sollte er nun eine Reha-Maßnahme beginnen, was durch eine Corona-Infektion verhindert wurde. Mit all dem belastet verstarb er nun im Juliusspital in Münnerstadt. Möge er die Herrlichkeit und Größe Gottes nun selbst erfahren, die er so oft in der Liturgie feiern konnte und gepriesen hat.

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