Provinzkapitel der deutschen Augustiner – Teil I

Zunächst nahmen sich die Kapitelsväter Zeit für die Reflexion und geistliche Vertiefung. P. Jörg Dantscher SJ gab dazu im Rahmen des »geistlichen Tags« Impulse zum Thema »Abbrüche – Umbrüche – Aufbrüche«, die von den Brüdern in Kleingruppen vertieft wurden.

Am Dienstagnachmittag erfolgte dann die Wahl des Provinzials. Bereits der erste Wahlgang – die Eröffnung und Auszählung der von allen Brüdern per Brief ans Kapitel eingesandten Stimmzettel – erbrachte die notwendige Mehrheit. Der bisherige Provinzial P. Lukas Schmidkunz wurde dabei in seinem Amt bestätigt. Nach der Wahl versammelten sich die Brüder zum Te deum in der Klosterkirche und tauschten mit ihrem bisherigen und nun für die nächsten vier Jahre wiedergewählten Provinzial den Friedensgruß.

Im Anschluss an die Wahl begann die thematische Arbeit, die sich in den folgenden Tagen bis zum Donnerstag der Osteroktav fortsetzte. Dabei wurde über die Lage und die Entwicklung der Provinz, ihrer Einrichtungen und der einzelnen Klöster ebenso beraten wie über die an das Kapitel gerichteten Anträge.

Am Dienstagabend feierten die Brüder dann die Eucharistie für die seit dem letzten Provinzkapitel verstorbenen Mitbrüder.

Ein Provinzkapitel wird alle vier Jahre gefeiert und entspricht etwa einer »Generalversammlung«: Die Provinz- und Konventsämter werden neu vergeben, die Konvente neu besetzt, wichtige Weichenstellungen für die nächsten vier Jahre getroffen. Das Kapitel wird in mehreren Phasen gefeiert: Auf das Arbeitstreffen an Ostern folgt in der Pfingstwoche das »Wahl- und Entcheidungskapitel I«. Dann werden die übrigen Provinzämter – Provinzräte, -sekretär und -ökonom – gewählt; über die zuvor beratenen Anträge wird nun verbindlich entschieden. Das Kapitel endet mit dem »Wahl- und Entscheidungskapitel II« im Sommer. Dabei entscheidet die neue Provinzleitung über die Besetzungen der Konvente und die wichtigsten Ämter in den einzelnen Häusern – die Besetzung der Ämter des Priors und des Ökonoms.

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